Übersicht

Praxisphase IV – Umgang mit Heterogenität

Im Rahmen des QSL-Projektes „Umgang mit Heterogenität in der Praxisphase IV des Lehramtsstudiums“ wird ein Konzept erprobt, mit dem Ziel die Thematik Heterogenität im neuen MINT-orientierten Studiengang (ab WiSe 2017/18) mittels einer vierten Praxisphase zu integrieren. So erhalten die Studierenden die Chance nach den verpflichtenden Praxisphasen I – III ihre praktische Lehrerfahrung weiter auszubauen.

Projektziele

Ziel dieser zusätzlich angelegten Praxisphase ist neben der Erhöhung des Praxisanteils im Lehramtsstudium, Heterogenität nicht nur in der Theorie zu studieren, sondern auch im Klassenzimmer zu erleben. Es wird ein geschützter Raum geschaffen, in dem sich die Studierenden an die Thematik herantasten und Sensibilität für die verschiedenartigen Formen von Heterogenität entwickeln können.

Hintergrund

Heterogenität (Vielfalt) von Schülerinnen und Schülern ist in unterschiedlichen Ausprägungen zu finden, besonders aufgrund der immer stärker verbreiteten sprachlichen und kulturellen Vielfalt in den Klassenzimmern sowie der Zunahme inklusiver Bildungskonzepte. Spätestens im Referendariat werden Studierende mit dieser interdisziplinären Herausforderung konfrontiert werden. Damit diese Herausforderung nicht zur Überforderung wird, wird in dieser neu angelegten Praxisphase die Grundlage dafür geschaffen, dass ein sensibler Umgang mit Heterogenität im zukünftigen Schulalltag gelingen kann.

Umsetzung

Das Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der TU Darmstadt führt aktuell ebenfalls ein QSL-Projekt mit Schwerpunkt Vielfalt/Inklusion („(Schul-)Pädagogik der Vielfalt – Inklusiv Lehren und Lernen“) durch. Dies beinhaltet u.a. Seminare für Lehramtsstudierende wie z.B. „All Inclusive? Perspektiven und Problemhorizonte inklusiver Schulentwicklung und Bildungspraxis“. Im Zuge dessen sollen die Studierenden ihre theoretischen Kenntnisse aus dem Seminar/den Seminaren in die ihnen vermittelten Hospitationskontexte mitnehmen und in der Praxis erkunden.

In der Umsetzung bedeutet dies, dass im Rahmen des Projekts Praxisphase IV Kooperationen mit Schulen und anderen Einrichtungen geschlossen werden, die inklusive Konzepte verfolgen und sich aktiv mit Heterogenität beschäftigen, um Studierenden Hospitations- und (ggf.) Unterrichtsmöglichkeiten zu bieten.
Darüber hinaus kann auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse eine wissenschaftliche Hausarbeit – nach Möglichkeit in Kooperation mit der besuchten Einrichtung – verfasst werden.

Kooperationspartner*innen

Um sowohl auf die aktuellen als auch zukünftigen Herausforderungen und Veränderungen im Bildungssystem eingehen zu können, suchen wir stetig neue Kooperationspartner*innen (insbesondere auch außerhalb der Universität (z.B. weiterführende Schulen)), die ihre Türen für angehende Lehrerinnen und Lehrer öffnen, um ihnen einen Einblick in die Praxis zu gewähren. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an unsere Praxisphasenkoordinatorin.

Praxisfelderkundungen – Inclusive Education (28.05. – 15.06.2018)

Im Rahmen des Seminars „Inclusive Education – Theoretische Anforderungen und schulpraktische Herausforderungen inklusiver Bildung“ des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik wurden Hospitationsmöglichkeiten für Studierende geschaffen, in denen sie ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis erleben können. Fünf weiterbildende Schulen haben sich bereit erklärt, ihre Türen zu öffnen und Studierenden Einblicke in den Schulalltag zu geben. Gemein haben die Schulen inklusive Schulkonzepte, die es für die Studierenden zu erkunden gilt. In Kleingruppen erleben sie Regelunterricht, dürfen eins-zu-eins Gesprächen mit Förderlehrkräften beiwohnen und diese interviewen. Im Anschluss an die Praxisfelderkundung können die Studierenden ihre Erfahrungen im Seminarkontext austauschen und reflektieren.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Freien Comeniusschule Darmstadt, der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule Ober-Ramstadt, der Friedrich-Ebert-Schule Pfungstadt sowie die Viktoriaschule Darmstadt, die dies möglich gemacht haben.

Inklusion in der Praxis – Ein Besuch aus Griesheim (16.01.2018)

© Nunzia La Delfa, Christiane Galemann
© Nunzia La Delfa, Christiane Galemann

Im Rahmen des Seminars „Gender meets Dis/ability – Intersektionale Perspektiven auf Differenz“ erhielten Lehramtsstudierende in einem Praxisexkurs die Gelegenheit, einen Einblick in inklusive Konzepte der schulischen Praxis zu bekommen.

Als Expertinnen hielten Frau Nunzia La Delfa (Inklusionsbeauftragte der Gerhart-Hauptmann-Schule Griesheim) und Frau Christiane Galemann (Schulleitung der Albert-Schweitzer-Schule Griesheim) einen Vortrag zum Umgang mit Vielfalt an der Schule und beschrieben, auf welchen Ebenen Inklusion im schulischen Kontext stattfinden kann. Dabei wurden vor allem die Strukturen der Gerhart-Hauptmann-Schule in Griesheim (kooperative Gesamtschule) näher beleuchtet und verschiedene Fragen zur konkreten Umsetzung von Inklusion diskutiert und beantwortet. In einer Gruppenarbeit durften die Studierenden selbst aktiv werden und sich mit der Frage „Fällt es Menschen auf, wenn andere Menschen oder Personengruppen beabsichtigt oder unbeabsichtigt ausgegrenzt werden?“ auseinandersetzen und mögliche Lösungen für konkrete Ausgrenzungsszenarien überlegen.

Organisiert wurde dieser Praxisexkurs in Zusammenarbeit der QSL-Projekte „(Schul-)Pädagogik der Vielfalt – Inklusiv Lehren und Lernen“ des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik und „Umgang mit Heterogenität in der Praxisphase IV des Lehramtsstudiums“ des Zentrums für Lehrerbildung.